Unverzichtbarer Pfeiler zum Erhalt der friesischen Sprache und Identität
Am 17. Oktober 2020 feierte ein – coronabedingt – kleiner Kreis in Nieblum/ Föhr das 10 jährige Jubiläum des Sendestarts von FriiskFunk. 10 Jahre lang inzwischen 4 Stunden werktäglich „Friesisch on air“ mit etwa 200 Themen pro Jahr waren Anlass genug, Bilanz zu ziehen und in die Zukunft zu schauen.
Beim Sendestart am 25. September 2010 hätte niemand damit gerechnet, dass sich eine Sendung in den vier nordfriesischen Dialekten sölring, fering, öömrang und mooring so schnell im Äther etablieren würde. „Allen Unkenrufen zum Trotz ist FriiskFunk heute ein unverzichtbarer Pfeiler zum Erhalt der friesischen Sprache und Identität,“ so Volkert Faltings, Vorsitzender der Ferring Stiftung in Alkersum auf Föhr, wo das Radiostudio seit zehn Jahren seine Heimat gefunden hat.
Auch Ministerpräsident Daniel Günther unterstrich zum zehnjährigen Jubiläum die große Bedeutung des Senders zur Pflege der Regional- und Minderheitensprachen in Schleswig-Holstein: „Die lebendige Mischung des FriiskFunk ist einzigartig. Eine Sendung, die so erfolgreich friesische Sprache belebt und ihr so viel Gehör verschafft, ist heute nicht mehr wegzudenken,“ so der Regierungschef während einer Live-Sendung mit zahlreichen Gästen auf dem Weingut Waalem in Nieblum auf Föhr. Aus dem Experiment FriiskFunk von damals sei ein Erfolg geworden, so Günther. „Alle sind sich einig: Das machen wir weiter“, so Günther und verwies auf die Finanzierungszusage für weitere fünf Jahre und eine Verlängerung der terrestrischen Frequenz 96,7 MHz bis 2030. Träger von FriiskFunk ist die Ferring Stiftung, finanziert wird Friiskfunk vom Offenen Kanal Schleswig-Holstein, einen Unterstützer, der nicht genannt werden möchte, sowie der im August 2020 gegründeten Friesenstiftung.
Friesisch dürfe nicht nur eine Familiensprache, sondern hörbar für alle sein, forderte Ilse Johanna Christiansen, Vorsitzende des Friesenrats. „FriiskFunk ist auf diesem Weg ein wichtiger Meilenstein.“ Von einem ‚kleinen friesischen Wunder‘ sprach auch Inken Völpel-Krohn. Die Vorsitzende des OKSH-Beirates sieht die Zukunft des Senders durch moderne Medienanwendungen und Hörmöglichkeiten auch in der jungen Hörerschaft gesichert. „Jugendlichen macht es Spaß muttersprachlichen Content zu gestalten,“ ist sich Mathias Hölck, Vorsitzender des FriiskFunk-Radiobeirats und Lehrer auf Amrum, sicher und fordert, Friesisch als anerkannte Fremdsprache zu etablieren: „Friesisch muss sein Mauerblümchendasein beenden und gleichberechtigt in der Schule neben Französisch am Vormittag angeboten werden.“
Einen Einblick in den Redaktionsalltag gab Heike Volkerts: „Anfangs war es nicht immer so leicht wie jetzt, an Gesprächspartner zu kommen,“ berichtete die FriiskFunk-Redakteurin, die fast seit dem Sendestart dabei ist. „Die Föhrer waren zunächst zögerlich.“ Das sei heute anders geworden. „Wir bekommen laufend Hinweise auf Veranstaltungen und Interviewpartner.“ Mit sichtlichem Stolz erinnerte sich Volkerts an den Besuch des ehemaligen Bundespräsidenten Christian Wulf sowie der NDR-Kollegin Judith Rackers im FriiskFunk Studio. „Das waren Highlights, die die Aufmerksamkeit auf die Sendung deutlich erhöht haben.“ FriiskFunk sorge durch seine vielfältigen Themen dafür, dass die friesische Sprache im Alltag präsent und lebendig sei und generationsübergreifend gesprochen werde.
Friiskfunk sendet sein Programm montags bis freitags von 8 bis 10 Uhr sowie 14 bis 16 Uhr auf den Frequenzen des Offenen Kanals Westküste. Auf den Inseln und Halligen ist FriiskFunk zu empfangen auf der Frequenz UKW 96,7 Mhz sowie im Internet unter livestream.okwk.de . Alle Beiträge sind auch in der Mediathek nachzuhören.
Eine Zusammenfassung der Feierlichkeiten gibt es natürlich am Montag auf FriiskFunk ab 8 Uhr sowie am Dienstag bei WestküsteAktuell ab 13 Uhr.