Podiumsdiskussion über Verwaltungsstrukturreform auf Westküste FM
Vor fünf Jahren drohte der Kreis Dithmarschen einer geplanten Gebietsreform in Schleswig-Holstein zum Opfer zu fallen. Damals gründete sich der Verein "Wir sind Dithmarschen" und leistete erfolgreich Widerstand. Im Jubiläumsjahr organisierte der Verein nun am 30. November eine öffentliche Podiumsdiskussion über „Modelle und Perspektiven einer Verwaltungsstrukturreform in Schleswig-Holstein“.
Denn eine solche Reform wird in den Parteien auch derzeit wieder intensiv diskutiert. So kamen an diesem Abend Experten zu Wort, die ihre eigenen Ideen vorstellten. Mit dem Präsidenten des Landesrechnungshofes, Dr. Aloys Altmann, wurde ein Verfechter einer Kreisgebietsreform eingeladen. Erst vor einigen Monaten erneuerte der Landesrechnungshof in seinem Kommunalbericht diese Forderung, auf die nicht nur der Verein "Wir sind Dithmarschen" mit Ablehnung reagierte, sondern auch der Landkreistag. Das geschäftsführende Vorstandsmitglied des Landkreistages und ehemalige Heider Bürgermeister, Jan-Christian Erps, war daher ebenfalls als Podiumsgast dabei. Ein weiterer Experte ist Professor Dr. Utz Schliesky, Landtagsdirektor und Verwaltungsjurist. Schliesky möchte nicht den Weg einer Kreisgebietsreform gehen, vielmehr schlägt er ein ganz anderes Modell vor. So sollen nach seinen Vorstellungen Ämter und Kreise zu 30 bis 40 kleineren Kreisen fusionieren, um so eine Ebene einzusparen. St. Michaelisdonns langjähriger Bürgermeister Volker Nielsen berichtete aus der Praxis, was die Umsetzung der Ämterreform bewirkt hat und welche Aspekte bei den unterschiedlichsten Modellen aus verwaltungs- und kommunalpolitischer Sicht zu beachten sind. Die Moderation übernahm Frank Zabel, Vorstandsmitglied im Verein "Wir sind Dithmarschen".
Der Offene Kanal Westküste sendet einen Mitschnitt der Veranstaltung am 12. Dezember ab 15 Uhr in seinem Programm.