Lesung gegen das Vergessen
Der 10. Mai 1933 war für viele Menschen in Deutschland ein lebensentscheidender Schicksalstag. Von heute auf morgen verloren sie ihre Lebensgrundlage.
Denn am 10. Mai 1933 verbrannten Professoren und Studierende auf lodernden Scheiterhaufen Bücher von Hunderten von Autorinnen und Autoren. Deutschlandweit organisierten die Nazis diese Feuer auf großen Plätzen als „Gesamtaktion“ gegen den intellektuellen „Zersetzungsgeist“.
Seit vielen Jahren werden am 10. Mai deutschlandweit öffentliche Lesungen aus diesen „verbrannten Büchern“ organisiert, so auch die Lesung gegen das Vergessen auf dem Odeonsplatz.
Wie letztes Jahr steht es aufgrund der Corona-Pandemie jedoch schlecht um öffentliche Veranstaltungen. Deshalb wird die Lesung gegen das Vergessen auch 2021 wieder im Internet stattfinden.
Die Idee: Die Lesenden zeichnen sich vorab beim Lesen auf. Die Videos werden am 10. Mai unter den Hashtags #gegenvergessen und #10mai1933 auf sozialen Medien verbreitet und geteilt. Außerdem können die Videos auf den Instagram- und Facebook-Kanälen der Lesung gegen das Vergessen, auf der Webseite www.buecherlesung.de sowie den YouTube-Kanälen des Paul-Klinger-Künstlersozialwerks und der Mohr-Villa Freimann angeschaut werden.
Alle Beiträge sind am 11. Mai auch als Radiobeitrag im Offenen Kanal Westküste zu hören und vorab am 2. Mai um 16 Uhr in der Sendung „Künstlerfragen“. In der Sendung des Paul Klinger Künstlersozialwerks spricht Moderator Peder W. Strux mit dem Initiator Gerhard Schmitt Thiel und den Mitorganisatorinnen Renate Hausdorf und Helena Nitsche.
Letztes Jahr erreichten die Lese-Videos rund 50.000 Nutzerinnen und Nutzer.
In diesem Jahr werden mehr als 30 Lesende erwartet.