Trauer braucht einen Ort und einen Namen
Seit 1941 gab es in Gudendorf im Kreis Dithmarschen ein Lager für sowjetische Kriegsgefangene. Im April 1944 wurde das seit 1941 in Kaltenkirchen-Heidkaten befindliche Erweiterte Krankenlager für arbeitsunfähige und kranke sowjetische Kriegsgefangene und auch Zwangsarbeiter aus Schleswig-Holstein und dem nördlichen Hamburg nach Gudendorf Schulstraße verlegt.
1961 wurde in der Gemeinde eine Gedenkstätte fertiggestellt; seit 1983 engagiert sich die Initiative “Blumen für Gudendorf’” für die Aufarbeitung der Geschichte der Gedenkstätte. Am 17.10.2015 wurden in einem Festakt Namenstafeln mit 310 Namen von sowjetischen Kriegsgefangenen der Öffentlichkeit übergeben. Neben Kulturministerin Anke Sporendonk waren Andrey Rumyantsev, Konsul der Russischen Föderation, sowie Prof. Dr. phil. Dr. h. c. Gerhard Fouquet, Vorsitzender der Bürgerstiftung Schleswig-Holsteinische Gedenkstätten, anwesend.
Benno Stahn, Sprecher der Initiative Blumen für Gudendorf, sagte, dass durch die Namensfindung von jetzt insgesamt 310 hier in der Gedenkstätte beerdigten Kriegsgefangenen der ehemaligen Sowjetunion den Toten ihre Würde zurückgegeben wurde. Die meisten waren zum Zeitpunkt ihres Todes noch nicht einmal 30 Jahre alt.
Der OK Westküste sendet am Samstag, den 23. April ab 17 Uhr eine Aufzeichnung dieser Veranstaltung.