Auf den Spuren von Doris Groth
Vielfach kaum beachtet, waren und sind die Ehefrauen von Schriftstellern aber oft diejenigen, die ihren Männern Kraft und Sicherheit geben, nicht nur für ihre literarische Arbeit.
Dieses Schattendasein fristete auch Doris Groth, geb. Finke (1830-1878) – fast immer am Rande der Groth-Forschung "mitgeführt" und fast ausschließlich auf die Aussagen Groths reduziert – oder gar bewusst ins Abseits gestellt, um die fast kulthafte Verehrtung des großen Dichters nicht zu schmälern.
Wie schon Cornelia Nenzs´ Veröffentlichung über Louise Reuter oder Elvira Hartigs Herausgabe der Tagebücher Doris Groths, immer sind es Frauen, die Anteil nehmen. So auch Gunda Massaro, die sich seit 2003 der Entdeckung des Lebens und Wirkens von Doris Groth widmet. Eine Bilanz ihrer Arbeit dokumentierte sie am 11. Dezember im Klaus Groth Museum in Heide, wo sie aus der von ihr zusammengestellten Biografie über die Schriftstellergattin las, die sie ergänzte durch aufgespürte Fragmente und unveröffentlichte Briefe. "Es ist an der Zeit" so Gunda Massaro, "das nicht nur glückliche Leben von Doris Groth kennenzulernen und der Frau an der Seite des großen niederdeutschen Literaten auch ein eigenständiges Dasein einzuräumen."
Der Vortrag wurde aufgezeichnet und wird am 22. Dezember ab 18 Uhr im OK Westküste auf UKW 105,2 MHz ausgestrahlt.