v. l.: Peter Willers (Leiter des Offenen Kanals Schleswig-Holstein (OKSH)), Henning Fietze (Leiter der Abteilung Medienkompetenz des OKSH), Dirk Schrödter (Chef der Staatskanzlei Schleswig-Holstein)

Sieben innovative Projekte aus Schleswig-Holstein sind am Freitag, d. 19. Februar 2021 mit dem Medienkompetenzpreis des Landes ausgezeichnet worden. Der Preis, der vom Offenen Kanal Schleswig-Holstein (OKSH) und der Staatskanzlei des Landes Schleswig-Holstein ausgeschrieben wurde, wurde nach 2019 zum zweiten Mal verliehen. Er ist mit insgesamt 13.000 Euro dotiert.

Der Preis wird in drei verschiedenen Kategorien für Projekte der Medienbildung vergeben: Außerunterrichtliche Projekte an der Schule, Außerschulische Projekte (je 3.000 Euro / 2.000 Euro / 1.000 Euro) und der Sonderpreis des Netzwerks MeKo SH für Projekte, in denen Kooperation eine besonders große Rolle spielt

Medienkompetenz ist nicht erst, seit Homeschooling und mobiles Arbeiten in aller Munde sind, eine Schlüsselqualifikation in der modernen Welt. Seit Jahren machen unterschiedlichste Träger in Schleswig-Holstein qualifizierte Angebote der Medienbildung, die oft bundesweit beachtet werden. Insgesamt gingen 46 Bewerbungen für den Preis ein. Eine Jury aus fünf Medienbildungsexpertinnen und -experten hat daraus sieben Projekte ausgewählt, die jetzt digital prämiert wurden.

Staatssekretär Dirk Schrödter, der Chef der Staatskanzlei, würdigte die Vielfältigkeit und die Kreativität der eingereichten Projekte: „In der Corona-Pandemie haben wir eine unheimliche Beschleunigung der Nutzung digitaler Kanäle und Kommunikationsformen erlebt. Wir haben sie noch besser kennen- und schätzen gelernt, sie sind sogar zu einem unverzichtbaren Instrument in unserem Alltag geworden. Gerade jetzt brauchen wir deshalb starke Projekte für starke Medienkompetenz“, sagte er. Dabei müsse darauf geachtet werden, den unterschiedlichen Ansprüchen der Nutzerinnen und Nutzer gerecht zu werden. „Von der Medienbildung im Kindergarten bis zum „SeniorenNet“ sind in den Bewerbungen ganz unterschiedliche Ansätze dabei. Ich bin sehr begeistert von den vielen tollen Ideen und den kreativen Projekten“, so Schrödter. Er kündigte an, die Landesförderung und Finanzierung des OKSH zur Medienkompetenzvermittlung mit 200.000 Euro fortzusetzen und auch die Förderung in Höhe von 150.000 Euro für Medienkompetenz-Projekte zu verlängern. Schrödter: „Medienkompetenz ist Demokratiekompetenz und macht auch Spaß. Bei vielen der Projekte kann ich etwas ausprobieren und spielerisch etwas lernen. So kommt Medienkompetenz bei allen an – und genau das möchten wir mit dem Medienkompetenzpreis fördern.“

Inken Völpel-Krohn, Vorsitzende des OKSH-Beirats

„Medien sind überall – manchmal, ohne dass es zu merken ist. Medienbildung ist essenziell, um den Einfluss von Medien und deren Wirkung erkennen zu können. Die tollen Projekte, die sich um den Mekopreis SH beworben haben, zeigen, dass Vieles geht“, sagte Inken Völpel-Krohn, die Vorsitzendes des OKSH-Beirats.

Die meisten Bewerbungen (17) kommen aus der Region SH Ost, dicht gefolgt von der Region SH Mitte (15). Region SH Nord und SH West sind mit fünf und acht Bewerbungen vertreten, eine Bewerbung hatte mit einem Projekt ganz SH angesprochen.

Neben der regionalen gibt es auch eine breite inhaltliche Vielfalt der Projekte mit und über Medien:

• • Workshops, Beratung, Medienreflexion
  • Audio-/Videoprojekte sowie Webarbeit
  • Kontakt halten während der Pandemie
  • Netzwerk & Austausch schaffen; digitale Kommunikationsstrukturen aufbauen
  • Interaktive Anwendungen erstellen
  • Medienkonzepte erschaffen

Auf der Online-Preisverleihung wurden sieben besonders gelungene Projekte detailliert vorgestellt. Das war nicht nur ein Anlass für eine gemeinsame Feier, sondern auch eine gute Gelegenheit, innovative Medienprojekte kennenzulernen und Anregungen für die eigene Praxis zu bekommen.

Die Preisträgerinnen und Preisträger:

Außerunterrichtlich (In dieser Kategorie sollten Aktivitäten an Schulen angesprochen werden, die aber weit über den Fachunterricht hinausgehen)

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      Der 1. Preis in der Kategorie „Außerunterrichtliche Projekte“ geht an die Gemeinschaftsschule Neumünster-Brachenfeld | MedienScouts der Gemeinschaftsschule Neumünster-Brachenfeld

      Gemeinschaftsschule Neumünster-Brachenfeld | MedienScouts der Gemeinschaftsschule Neumünster-Brachenfeld:
      Die Medienscouts sind speziell geschulte Jugendliche aus den Jahrgängen 9-13, die Workshops zu Social Media-Themen oder Fortbildungen zum Umgang mit digitalen Endgeräten, Computer- und Softwarenutzung durchführen.

   2. Stadt Flensburg – Kinder- und Jugendbüro – Erz. Jugendschutz | Flensburger Mediensecurity:
      An dem Projektverbund nehmen acht weiterführende Schulen teil. Circa 140 Mediensecurityschüler*innen werden jährlich geschult und erreichen mit ihrem medienpädagogischen Angebot jährlich etwa 2.000 Schüler*innen der Klassenstufen 5-7, deren Eltern und Fachleute aus der schulischen und außerschulischen Arbeit.
   3. Lern- und Medienzentrum Gymnasium Eckhorst Bargteheide | „Jetzt erst REB – KEINE Schule, meine Musik, mein Radio“
      Als die Schulen im März geschlossen werden, begannen zwölf Jugendliche, täglich kleine Sendungen von zu Hause aus zu produzieren und über Social Media und Homepage zu veröffentlichen. Sie tagten täglich virtuell, senden und liefern ihrer Zielgruppe Orientierung und Unterhaltung in einer schweren Zeit.

Außerschulisch (Um diese Preise konnten sich Einrichtungen aus der Jugendarbeit, der Erwachsenenbildung oder aus Kita und Hort bewerben.)

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      Der 1. Preis in der Kategorie „Außerschulische Projekte“ geht an den Kreisjugendring Stornmarn e. V. I Stormarn League

      Kreisjugendring Stormarn e.V. | Stormarnleague:
      Die Stormarnleague ist eine pädagogisch begleitete eGaming Liga des KJR Stormarn. Insgesamt sechs Teams spielen an xBox Spielekonsolen in dem Auto-Fußballspiel „Rocket-League“ um die Stormarnleague Meisterschaft. Neben den Spielen werden Trainingstipps, Fortbildungen und Schulungen angeboten. Die Teilnahme ist für die Teams verpflichtend. Themen sind u.a. (Spiele/Online-) Sucht, Bewegungsausgleich, eGaming Trainingsmethoden, Kommunikationsstrategien, Teambuilding sowie Rollenbilder und (sexualisierte) Gewalt in Computerspielen.

   2. mixed pickles e.V. Verein für Mädchen und Frauen mit und ohne Behinderungen | Förderung der Medienkompetenz bei Menschen mit geistiger Behinderung zur digitalen Teilhabe und sozialen Vernetzung (mipi – iPad Führerschein + Medienprodukte wie Fotoaufnahmen, Filme etc.
      Da Menschen mit geistiger Behinderung kaum digitalen Zugang zur Gesellschaft haben, erlangen sie in diesem Projekt so Medienkompetenz. Gezeigt wurde, sachkundig und kritisch mit digitalen Medien umzugehen und sich digital miteinander zu vernetzen.
   3. Jugendverband Neumünster e.V.: Sommermelodie – das Kreativcamp:
      Sommermelodie ist eine Musik-Theater- und Medienfreizeit für Jugendliche ab 16 Jahren. In der zweiwöchigen Zeit arbeiten die Teilnehmer eine Abschlusspräsentation (im letzten Jahr eine 1,5-stündige Livesendung) zu eigenen Themenschwerpunkten und setzen sich dabei mit sich selbst und ihrer Lebenswelt auseinander.

Netzwerkpreis (ausgelobt für ein Projekt, in dem es einen besonders hohen Kooperationsanteil mit anderen Mitgliedern des Netzwerks Medienkompetenz SH gab)

Der Netzwerkpreis geht an die Volkshochschule der Landeshauptstadt Kiel | MeSH Up! Barcamp Medienbildung in Schleswig-Holstein

Volkshochschule der Landeshauptstadt Kiel | MeSH Up! Barcamp Medienbildung in Schleswig-Holstein:
Die Förde-vhs hat mit drei weiteren Bildungsanbietern der Region ein Online-Barcamp mit dem inhaltlichen Schwerpunkt Medienbildung durchgeführt.

Im Anschluss an die Preisverleihung gab es ein virtuelles Get Together. Die Zuschauenden und die Preisträgerinnen und Preisträger sowie viele andere, die sich im Bereich der Medienkompetenz engagieren, sprachen über die Projekte. Außerdem gab es zwei moderierte informelle Angebote mit Among Us und Scribble.io.