„Schleswig-Holsteinische Identitäten“ am 07. März auf Kiel TV
Der Schleswig-Holsteinische Heimatbund (SHHB) hatte im
Landeshaus Kiel zur Präsentation der Publikation "Schleswig-Holsteins Identitäten" eingeladen, in dem sich der
Historiker Knud Andresen mit der Geschichtspolitik des SHHB in den
Jahren 1947 bis 2005 auseinandersetzt. Im Rahmen dieser Veranstaltung
führten Jutta Kürtz, Landesvorsitzende des SHHB, Publizist Robert
Habeck und Autor Knud Andresen eine lebhafte Diskussion um den
modernen Heimatbegriff.
In
seinem Grußwort stellte der Vorsitzende der herausgebenden "Gesellschaft für Schleswig-Holsteinische Geschichte",
Rolf-Dietrich Kamischke, fest: "Mit der zweiten Hälfte des 20.
Jahrhunderts behandelt Herr Andresen eine Epoche, die den meisten von
uns über weite Strecken durchaus präsent ist: selbsterlebte
Vergangenheit sozusagen, durch die kritische Optik des Historikers
gebrochen." So thematisiert Knud Andresen in der auf seiner
Dissertation basierenden Publikation den Einfluss des SHHB auf die
Entwicklung der schleswig-holsteinischen Identität von den Problemen
der Nachkriegszeit über die harten politischen Auseinandersetzungen
der 1970er und 80er Jahre bis in die Gegenwart. Andresen kommt in
seiner Dissertation zu dem Fazit: "Er (der SHHB) wandelte sich in
mehreren Stufen von einem Grenz- und politischen Richtungsverband …
zu einem modernen Heimatbund. Seine Zielsetzung verlagerte sich von
der Erzeugung eines politischen Landesbewusstseins zur Pflege eines
kulturellen Heimatbewusstseins." und kommt in seinen Forschungen
zu dem Schluss, dass der SHHB heute modern, überparteilich und
unpolitisch handele. Dies, so Andresen, werde auch in der Ausrichtung
des Schleswig-Holstein-Tags deutlich, der sich von einer Art "Nationalfeiertag" zu einem Landesfest mit integrativem Charakter
entwickelt habe. So belegt auch das Motto das Landesfestes "So bunt
wie das Land", dass es dem SHHB um die Vielfalt in unserem Lande
geht. Ganz bewusst bemühte sich der SHHB beim Landesfest 2010 um
eine gute Zusammenarbeit mit allen politischen Parteien sowie
Organisationen unterschiedlicher Konfessionen und Nationalitäten,
die sich dann auch im international besetzten Festumzug
widerspiegelte.
Im Laufe seiner drei Jahre währenden
Forschungsarbeit wurde Knud Andresen auf vielfache Weise vom SHHB
unterstützt. Jutta Kürtz, Landesvorsitzende des SHHB, begründete
die Motivation des SHHB, die Forschungsarbeit Knud Andresens im
Heimatbund über viele Jahre ideell und auch finanziell zu begleiten: "Der SHHB stellt sich mit dieser Arbeit seiner Vergangenheit – ein
Thema, das über Jahrzehnte tot geschwiegen wurde. Wie in jeder
Aufarbeitung, die sich mit der Geschichte Deutschlands seit 1945
befasst, sind im Rahmen dieser Forschungsarbeit auch durchaus
kritische Aspekte beleuchtet worden. Es gilt nun, verantwortungsvoll
mit dieser Vergangenheit umzugehen und den Blick auf die Gegenwart
und auf die Zukunft zu richten."
Der OK hat die Präsentation aufgezeichnet und sendet den Mitschnitt am 07. März um 13.00 und um 20.00 Uhr auf Kiel TV.