DGB-Nord Chef Polkaehn auf Kiel FM: Urteil des Bundesarbeitsgerichts gefährdet Solidarität
Carsten Langner hatte heute bei seiner täglichen Kieler-Woche-Morgensendung "Kieler Weckruf" den Vorsitzenden des DGB-Nord, Uwe Polkaehn, am Studiotelefon.
Polkaehn äußerte sich zu dem gestrigen Urteil des Erfurter Bundesarbeitsgerichts,
das in deutschen Unternehmen mehrere Tarifverträge zulässt. Aus seiner
Sicht sei jetzt eine neue gesetzliche Regelung nötig, um negative
Auswirkungen dieses Urteils zu vermeiden.
Denn er sehe darin
die Gefahr einer betrieblichen Aufsplitterung und Gefährdung der
Solidarität, weil es in einigen Unternehmen manchen Organisationen nur
darum gehe, eine Klientelpolitik zu betreiben. Seiner Meinung nach dürfe
es deshalb in allen Unternehmen nur einen Tarifvertrag geben, der für
alle dort Beschäftigten gelten würde. Maßgebend müsse aus seiner Sicht
die tatsächliche gewerkschaftliche Mitgliederzahl sein. Dann müssten die
Tarifverträge der Gewerkschaften mit den meisten Mitgliedern für alle
dort Beschäftigten gelten. Das bedeute aus seiner Sicht nicht, dass man
kleinere Gewerkschaften oder gewerkschaftsähnliche Organisationen nicht
ernst nehme, aber, so der DGB Nord-Vorsitzende: «Ihre
Aktivitäten dürfen nicht dazu führen, dass die Tarifeinheit gefährdet
wird.»