Braucht Afrika Altkleider aus Lübeck?
Wiederholung Radio Mondiale am Montag, 15.4., ab 16.05 Uhr:
Dazu ergänzt die Redaktion:
"Um
diese Frage ging es bei Radio Mondiale im OK Lübeck am vergangenen
Montag. Das Gespräch mit Andreas Voget, Geschäftsführer vom Dachverband FairWertung brachte interessante Erkenntnisse. Voget widersprach darin mit aktuellen Informationen auch unter Politikern
noch weitverbreiteten Ansichten. Seine wichtigsten Aussagen waren
sinngemäß: Wir teilen die generelle Kritik an dem Altkleiderexport
nicht mehr. Wir haben das früher getan, tun es heute nicht mehr –
nach vielen Gesprächen mit Organisationen und Betroffenen in Afrika
selber. Für die arme Bevölkerung ist Gebrauchtkleidung die beste
Möglichkeit, sich mit Kleidung zu versorgen. Der Gedanke, dass es
blühende Textilindustrien in afrikanischen Ländern geben würde,
wenn die Gebrauchtkleidung nicht gäbe, der stimmt auch nicht.
diese Frage ging es bei Radio Mondiale im OK Lübeck am vergangenen
Montag. Das Gespräch mit Andreas Voget, Geschäftsführer vom Dachverband FairWertung brachte interessante Erkenntnisse. Voget widersprach darin mit aktuellen Informationen auch unter Politikern
noch weitverbreiteten Ansichten. Seine wichtigsten Aussagen waren
sinngemäß: Wir teilen die generelle Kritik an dem Altkleiderexport
nicht mehr. Wir haben das früher getan, tun es heute nicht mehr –
nach vielen Gesprächen mit Organisationen und Betroffenen in Afrika
selber. Für die arme Bevölkerung ist Gebrauchtkleidung die beste
Möglichkeit, sich mit Kleidung zu versorgen. Der Gedanke, dass es
blühende Textilindustrien in afrikanischen Ländern geben würde,
wenn die Gebrauchtkleidung nicht gäbe, der stimmt auch nicht.
Der
Hauptgrund für den Niedergang der Textilindustrie in verschiedenen
afrikanischen Ländern war und ist die mangelnde Wettbewerbsfähigkeit
der Hersteller, insbesondere unter Wettbewerbsbedingungen gegenüber
asiatischen Produzenten, die schneller und billiger produzieren
können.
Hauptgrund für den Niedergang der Textilindustrie in verschiedenen
afrikanischen Ländern war und ist die mangelnde Wettbewerbsfähigkeit
der Hersteller, insbesondere unter Wettbewerbsbedingungen gegenüber
asiatischen Produzenten, die schneller und billiger produzieren
können.
Zum Vorschlag der FDP, keine Altkleider mehr in Container zu
geben, sondern direkt in Kleiderkammern abzugeben, führte er aus,
die Menge an gesammelter Gebrauchtkleidung sei um ein vielfaches
höher, als von Sozialkaufhäusern und Kleiderkammern vor Ort
verwertet werden könne. Es gäbe deshalb keine Alternative zur
gewerblichen Verwertung von Alttextilien. Überschüsse gingen immer
zur gewerblichen Verwertung. Viel wichtiger sei, ob der Weg später
verfolgt werden könne. Ist tatsächlich erkennbar, wer hinter dieser
Sammlung steckt; und wer verdient daran?
geben, sondern direkt in Kleiderkammern abzugeben, führte er aus,
die Menge an gesammelter Gebrauchtkleidung sei um ein vielfaches
höher, als von Sozialkaufhäusern und Kleiderkammern vor Ort
verwertet werden könne. Es gäbe deshalb keine Alternative zur
gewerblichen Verwertung von Alttextilien. Überschüsse gingen immer
zur gewerblichen Verwertung. Viel wichtiger sei, ob der Weg später
verfolgt werden könne. Ist tatsächlich erkennbar, wer hinter dieser
Sammlung steckt; und wer verdient daran?
Seine Empfehlung an die
Lübeck Bevölkerung. „Wer gemeinnützige Einrichtungen
unterstützen will, sollte seine Sachen auch gezielt dort angeben.
Nur das könnten viele nicht. Und man müsse dazu sagen, in Lübeck
gäbe es bisher noch keine Organisation, die dem Dachverband
FairWertung angeschlossen sei. „Wir würden uns freuen, wenn auch
gemeinnützige Organisationen aus Lübeck sich auf unsere Standards
verpflichten und sich auch externen Prüfungen unterziehen würden.“
Lübeck Bevölkerung. „Wer gemeinnützige Einrichtungen
unterstützen will, sollte seine Sachen auch gezielt dort angeben.
Nur das könnten viele nicht. Und man müsse dazu sagen, in Lübeck
gäbe es bisher noch keine Organisation, die dem Dachverband
FairWertung angeschlossen sei. „Wir würden uns freuen, wenn auch
gemeinnützige Organisationen aus Lübeck sich auf unsere Standards
verpflichten und sich auch externen Prüfungen unterziehen würden.“
Dieses
und auch die Interviews zu den Themen „Konflikte um Wasser bedrohen
indigene Gemeinschaften weltweit“ und „NGOs warnen vor Rückschlag
im Kampf um gegen illegalen Holzeinschlag“ können on demand
nachgehört werden unter www.okluebeck.de.
Die gesamte Sendung wird im OK Lübeck wiederholt am Montag, den
15.04.2013.
und auch die Interviews zu den Themen „Konflikte um Wasser bedrohen
indigene Gemeinschaften weltweit“ und „NGOs warnen vor Rückschlag
im Kampf um gegen illegalen Holzeinschlag“ können on demand
nachgehört werden unter www.okluebeck.de.
Die gesamte Sendung wird im OK Lübeck wiederholt am Montag, den
15.04.2013.