Blinde und sehbehinderte Schüler aus dem ganzen Land machen Radio im Offenen Kanal
Elf blinde und sehbehinderte Schüler des Landesförderzentrums Sehen, Schleswig, haben eine Woche lang Radioluft geschnuppert. Zum Abschluss des Kurses zeichneten sie im Offenen Kanal Westküste eine zweistündige Sendung auf. Die Mädchen und Jungen im Alter von 11 bis 17 Jahren haben sich darin mit unterschiedlichen Themen auseinander gesetzt. Einige berichten über ihre Lieblingsmusiker, andere haben ein Quiz produziert.
Vor der Aufnahme wurde die Sendung drei Tage lang vorbereitet. So stand unter anderem eine gründliche Recherche auf dem Stundenplan: Im Computerraum des Landesförderzentrums Sehen in Schleswig suchten die Schüler Informationen im Internet. Einige Nachwuchs-Reporter sind auch mit Mikrofon und Aufnahmegerät losgezogen, um Interviews aufzuzeichnen. So standen unter anderem Besuche bei der Polizei in Schleswig und in einer Praxis für Neurologie in Eckernförde auf dem Programm. Zwei Gruppen machten Umfragen in der Fußgängerzone. Eine Schülerin führte ein Telefoninterview mit ihrem Lieblingsmoderator bei NDR Info.
Beim Besuch im Studio erlebten die Schüler, welche Möglichkeiten Menschen ohne Augenlicht in den Offenen Kanälen in Schleswig-Holstein haben. "Ob Audio-Schnitt oder Live-Sendung – heutzutage können Blinde nahezu alle Funktionen im Radiostudio eigenständig bedienen", so Referent Björn Albrecht. So können Musiktitel, Interpreten und Moderationen zum Beispiel auf einer USB-Braillezeile angezeigt oder per Sprachausgabe vorgelesen werden.