Insellehrer lernen Radio
Sonntagmorgen im Computerraum des Gymnasiums Insel Föhr in Wyk. Wo sonst Schülerinnen und Schüler mit PowerPoint-Präsentationen und
Word-Dateien kämpfen, brüten heute sieben Lehrkräfte aus Föhr und Amrum über
ihren Moderationstexten. Gerade hat OK Referent Jörg Jacobsen die Teilnehmer des
Audioführerscheins aufgefordert: "Vergessen Sie alles, was Sie normalerweise
Ihren Schülern beibringen: keine Synonyme, keine ausgefeilten Satzkonstruktionen
und kein Nominalstil." ‚Schreiben fürs Hören‘ heisst die Theorieeinheit des
dreitägigen Radioseminars, das die Pädagogen dazu befähigen soll, zukünftig an
ihrer Schule Medienprojekte umzusetzen und das Medium Radio in den Unterricht zu
integrieren. Außerdem gibt es jede Menge weiterer Inputs, Praxisphasen und Zeit,
sich mit Technik und Audioschnitt-Software vertraut zu machen.
Die Schulung ist
Teil des FriiskFunk Projektes vom Offenen Kanal Schleswig-Holstein,
Ferring Stiftung und
Friesenrat. Gerade wird dafür in Alkersum ein
Hörfunkstudio eingerichtet – die Insel-Schulen sollen als Außenstudios
mitmachen. Grund für die Offensive im nordfriesischen
Inselreich ist die jüngste von der Medienanstalt
Hamburg-Schleswig-Holstein (MA
HSH) vergebene UKW-Frequenz – 96,7 Megahertz. Sie erweitert das
Sendegebiet des
OK Westküste um Föhr, Amrum, den südlichen Teil der Insel Sylt und Teile
des
Festlands bis Bredstedt und einen Teil Niebülls. Während ab September
regelmäßig
friesischsprachige Beiträge aus dem Studio Alkersum von zwei Redakteuren
am
Vormittag gesendet werden und über Aktivitäten und Kultur der Friesen
informieren, sendet am frühen Nachmittag der FriiskSkuulFunk.